Ruheschwebelage

Die Ruheschwebelage ist die unbewusst (habituell) eingenommene Lage des Unterkiefers zum Oberkiefer bei Neutralstellung. Das bedeutet, dass kein Okklusionskontakt vorhanden ist. Die Kiefer haben einen leichten Abstand zueinander. Tatsächlich findet ein Okklusionskontakt nur ca. 16 Minuten am Tag statt. Die verbleibende Zeit berühren sich die Zähne nicht (Graf 1969). Die habituell eingenommene Lage des Unterkiefers kommt durch einen neuro-muskulären Grundtonus zustande. Der Abstand der Zahnreihen beträgt dabei nur wenige Millimeter, die Zunge liegt am Gaumen und die Lippen liegen ohne Druck geschlossen aufeinander. Beim zahnlosen Patienten kann die Position genutzt werden, um die Höhe der Zahnreihen für eine prothetische Versorgung zu bestimmen (Hohmann 2012). Der Patient sollte dazu abgelenkt werden, damit die Position unbewusst eingenommen wird.

Quellen:

Graf H: Bruxism. Dent Clin North Am 13: (1969), (S. 659–665)

Hohmann, Arnold; Hielscher, Werner (2012): Anatomie, Kieferorthopädie. 8., vollst. überarb. und erw. Aufl. Berlin: Quintessenz-Verl. (Lehrbuch der Zahntechnik, / von Arnold Hohmann und Werner Hielscher ; Bd. 1). (S.208)