Die indirekte Überkappung bezeichnet das Vorgehen bei der Versorgung einer caries profunda. Die caries profunda ist eine kariöse Läsion, die bis nahe an die Pulpa vorgedrungen ist. Die Karies wird so nah wie möglich bis an das Pulpencavum exkaviert, ohne die Pulpa zu eröffnen. (Bei der Eröffnung der Pulpa siehe direkte Überkappung). Die Exkavation kann dabei selektiv oder nicht selektiv erfolgen (siehe Kariesexkavation). Auf die dünne Lamelle von verbliebenem Dentin zwischen Kavität und Pulpa wird ein Präparat aufgetragen. Dabei finden Calciumhydroxidpräparate, Calciumsilikate wie MTA (Mineral Trioxide Aggregat) oder Biodentine™ Anwendung. Ziel ist es, die Pulpa zu erhalten, daher sind die Präparate antibakteriell und fördern die Bildung von Tertiärdentin (Hellwig et al. 2018). Nach Aushärtung des jeweiligen Präparates kann die definitive Versorgung erfolgen (z.B. mit Komposit).
Quellen:
Hellwig, Elmar; Schäfer, Edgar; Klimek, Joachim; Attin, Thomas (2018): Einführung in die Zahnerhaltung. Prüfungswissen Kariologie, Endodontologie und Parodontologie. 7. überarbeitet Auflage. Köln: Deutscher Zahnärzte Verlag. (S. 186)
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