Ein keilförmiger Defekt ist eine häufig auftretende, keilförmige Veränderung der Zahnhartsubstanz. Der Defekt tritt meist in der Nähe der Schmelz-Zement-Grenze auf und besitzt eine glatte Oberfläche (Hellwig et al. 2018).
Die Ätiologie ist nicht vollständig aufgeklärt aber folgende zwei Faktoren gelten als Hauptursache:
Fehlerhafte Zahnputztechnik („schrubbende“ Bewegung) in Kombination mit viel Druck und/oder stark abrasiven Zahnpasten.
Nach Lee und Eakle (1984) haben verschiedene Untersuchungen gezeigt das exzentrische Belastungen der Okklusalflächen (Kauflächen) zu Spannungen führen, die sich im Bereich des Zahnhalses konzentrieren. Es kann ebenfalls angenommen werden, dass bei fehlerhafter Okklusion eine seitliche Belastung dazu führt, dass sich der Zahn biegt. Diese Biegung führt zum Zerreißen chemischer Bindungen der Kristallstruktur. Moleküle, die sich in diesen Rissen anlagern, verhindern eine Regeneration der Mikrorisse. In der Folge ist der Schmelz anfälliger für Erosion und Abrasionen im Bereich der Schmelz-Zement-Grenze.
Quellen:
Hellwig, Elmar; Schäfer, Edgar; Klimek, Joachim; Attin, Thomas (2018): Einführung in die Zahnerhaltung. Prüfungswissen Kariologie, Endodontologie und Parodontologie. 7. überarbeitet Auflage. Köln: Deutscher Zahnärzte Verlag. (S.62)
Lee, W. C.; Eakle, W. S. (1984): Possible role of tensile stress in the etiology of cervical erosive lesions of teeth. In: The Journal of prosthetic dentistry 52 (3), S. 374–380. DOI: 10.1016/0022-3913(84)90448-7. (S.375, S. 379)