Okklusion (Zahnführung)

Okklusion (lat.: occludere – verschließen) bezeichnet jeden Berührungskontakt, der zwischen den Zahnreihen des Ober- und Unterkiefers stattfindet. Der Begriff Okklusion wird je nach Bewegung und Stellung des Unterkiefers zum Oberkiefer um viele Bezeichnungen erweitert. Die unterschiedlichen Begriffe können anfangs durchaus verwirren, daher sind hier nun einige kurz definiert:

  • Statische Okklusion: Schlussbisslage, voller Kontakt zwischen Zähnen des Ober und Unterkiefers.1
  • Dynamische Okklusion: (Artikulation) Bewegung der Zahnreihen unter Zahnkontakt.2
  • Zentrische Okklusion: (Schlussbiss) Zahnreihenschluss, mit maximalem Vielpunktkontakt (=IKP), bei dem die Zähne mittig zu ihrem Parodont (Zahnhalteapparat) belastet werden.1
  • Maximale Interkuspidation: (IKP) Gleichmäßiger, allseitiger Kontakt, mit maximaler Anzahl an Kontaktpunkten, zwischen OK und UK Zähnen.2
  • Habituelle Okklusion: Gewohnheitsgemäß eingenommene Position des Zahnreihenschlusses, aufgrund einer neuro-muskulär „gespeicherten“ Lage des Unterkiefers. Auch hier wird, im Optimalfall, eine IKP erreicht.

In einem normal entwickelten (eugnathen) Gebiss stimmen die zentrische Okklusion, die IKP und die Habituelle Position überein.1

  • Protrusion:                     (protrale Okklusion) Kontakte bei Bewegung des UK nach ventral (vorne).2
  • Latero-, Mediotrusion:   (laterale Okklusion) Kontakte bei lateral (seitlicher) Bewegung des UK.2   siehe Kiefergelenk
  • Retrusion:                     (retrale Okklusion) Kontakte bei Bewegung des UK nach dorsal (hinten).2

Quellen:

1 Hohmann, Arnold; Hielscher, Werner (2012): Anatomie, Kieferorthopädie. 8., vollst. überarb. und erw. Aufl. Berlin: Quintessenz-Verl. (Lehrbuch der Zahntechnik, / von Arnold Hohmann und Werner Hielscher ; Bd. 1). (S.208)

2 Wenz, Hans-Jürgen; Hellwig, Elmar (2019): Zahnärztliche Propädeutik. Einführung in die Zahnheilkunde : mit 300 Abbildungen in 397 Einzeldarstellungen und 23 Tabellen. 14. aktualisierte Auflage. Köln: Deutscher Zahnärzte Verlag. (S.66)