Erosion bezeichnet in der Zahnmedizin einen irreversiblen Verlust der Zahnhartsubstanz, der durch die Einwirkung von Säure entsteht. Diese ist anders als bei kariösen Läsionen jedoch nicht mikrobiellen Ursprunges. Zudem ist die Erosion, auch wenn klinisch nicht immer eindeutig unterscheidbar, von der Attrition und Abrasion zu unterscheiden.
In der Zahnhartsubstanz finden ständig Demineralisations- und Remineralisations-Vorgänge statt. Fällt der pH-Wert der Mundhöhle häufig und/oder lange unter den physiologischen Wert, kann die die Säure am Schmelz angreifen. Zuvor wird die Pellikel (Zahnoberhäutchen), welche eine Diffusionsbarriere darstellen, aufgelöst (Hellwig et al. 2018). Ebenso wirkt die Pufferkapazität des Speichels dem Abfall des pH-Wertes entgegen. Am Schmelz finden durch die Wirkung der Säuren eine Reihe komplexer chemischer Vorgänge statt, die in einem Herauslösen des Calciums aus der Matrix resultieren (Demineralisierung). Calcium kann auch durch Chelatbildner komplexiert werden und so aus dem Schmelz entfernt werden.
Die Unterteilung kann klinisch in 3 Klassen (nach ECCLES), sowie in Früh- und Spätläsion erfolgen.
Für Läsionen der Zahnhartsubstanz, die nicht auf Karies zurückzuführen sind, kann auch der BEWE erhoben werden.
Ursachen:
Quellen:
Eccles, J. D. (1979): Dental erosion of nonindustrial origin. A clinical survey and classification. In: The Journal of prosthetic dentistry 42 (6), S. 649–653.
Hellwig, Elmar; Schäfer, Edgar; Klimek, Joachim; Attin, Thomas (2018): Einführung in die Zahnerhaltung. Prüfungswissen Kariologie, Endodontologie und Parodontologie. 7. überarbeitet Auflage. Köln: Deutscher Zahnärzte Verlag.